Star Wars

Lando

von Charles Soule, Alex Maleev (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 17. Juni 2016

Lando

In großen Erzähluniversen gibt es unzählige Charaktere, die allesamt eine eigene Hintergrundgeschichte haben. Doch von vielen wird diese niemals erzählt. Auch von einem wichtigen Nebencharakter in „Star Wars“ weiß man ziemlich wenig. Lando Calrissian, der in der Vergangenheit mehrfach mit Han Solo zusammengetroffen ist, bekommt mit „Lando“ nun seinen einen Comicband. Wir haben ihn uns angesehen.

All seinem Charme, seinem Charisma und seiner Diplomatie zum Trotz haben Lando Calrissian und sein Freund Lobot Schulden, die sie nicht so leicht loswerden. Nach einem missglückten Versuch übernehmen sie einen neuen Auftrag, bei dem sie ein Raumschiff stehlen sollen. Als ihnen plötzlich drei Sternenzerstörer und ein Kopfgeldjäger im Nacken sitzen, beginnen sie darüber nachzudenken, was das eigentlich für ein Schiff war. Nachdem aus einer geheimen Kammer zwei Imperiale Gardisten auftauchen, wird es den Reisenden langsam bewusst, dass sie die Vergnügungsyacht des Imperators gestohlen haben. Als sie auf Sith-Artefakte stoßen, werden zwei ihrer angeheuerten Krieger korrumpiert und wollen alles behalten, was sie gefunden haben – und alle anderen Passagiere töten.
Der Kopfgeldjäger erweist sich zum Glück als eine alte Bekannte von Lando, die mit ihm zwar noch eine Rechnung offen hat, aber davon absieht ihn zu töten. Doch eines wird dem Glücksritter im Laufe des Abenteuers schmerzlich klar. Er muss langsam damit anfangen, Verantwortung zu übernehmen und nicht immer alles auf eine Karte zu setzen...

Lando Calrissian tritt in den Filmen als Charmeur und Geschäftsmann auf. Hier ist er zwar schon das Erstere, aber noch nicht seriös genug für das Zweite. Auch wenn man es sich erwarten würde, ist die Geschichte keine direkte „Origin“-Handlung. Man steigt an einem Zeitpunkt ein, der bereits nach „Eine neue Hoffnung“, aber noch vor „Das Imperium schlägt zurück“ angesiedelt ist. Hauptsächlich thematisiert das Buch die Wandlung von Lando zum Geschäftsmann und erklärt auch seine langjährige Freundschaft mit Lobot, dem Glatzkopf mit den Cyberimplantaten. Doch auch wenn die Geschichte spannend ist, lässt sie einiges offen. Das relativ große Wissen über Jedi ist zum Beispiel ein Punkt, der etwas fragwürdig ist. Da die Ereignisse auch keine weiteren Wellen oder erkennbaren Veränderungen im späteren Auftreten von Lando bewirkt haben, kann man das Werk, das von Charles Soule verfasst und von Alex Maleev illustriert wurde, letztlich nur als durchschnittlich bezeichnen.

„Lando“ erzählt eine Geschichte vom gleichnamigen späteren Helden Lando Calrissian. Festgehalten werden muss hier, dass es sich um keine „Origin“-Geschichte handelt, sondern lediglich einen Abschnitt im Leben des dunkelhäutigen Charmeurs beleuchtet. Leider vermag die Geschichte von Charles Soule trotz einiger Action nicht vollends zu überzeugen, was durch die eher mittelmäßigen Illustrationen von Alex Maleev ebenfalls nicht kompensiert werden kann. Übrig bleibt ein solider aber dennoch durchschnittlicher „Star Wars“-Band, den man eher nur großen Fans ans Herz legen kann.

Details

Bewertung

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