Aquaman

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Auf dem Thron von Atlantis sitzt der brutale Emporkömmling Corum Rath. Aquaman und seine Getreuen sind zu Widerstandskämpfern gegen Raths zunehmend repressives Regime geworden. Da überschreitet der Tyrann eine letzte Grenze: dunkle Mächte aus grauer Vorzeit sollen seine Herrschaft absichern. Doch Rath weiß nicht, was er entfesselt hat…

Nach dem Neustart der Aquaman-Serie mit „Rebirth“ setzte man den Briten Dan Abnett an das Ruder des atlantischen Schiffes. Geoff Johns hatte sich darum verdient gemacht, Aquaman vom Sitcom-Gag wieder zu einem coolen Helden zu machen und Dan Abnett sollte den erfolgreichen Run der Serie nach „New 52“ fortsetzen. Abnett ist ein erfahrener Comicbuchautor, aber sein großer Bekanntheitsgrad (und auch wohl größte Fan-Gefolgschaft) ist seinen Romanen in Games Workshops „Warhammer 40k“-Universum geschuldet. Als Spezialist für Gefilde, wo Science-fiction und Fantasy ineinander übergehen, ist er definitiv eine sehr gute Wahl gewesen, was die Welt von Aquaman angeht. In seiner typischen Manier ist Abnett auch gleich dazu übergegangen der Welt seinen Stempel aufzudrücken. Zu bereits bekannten Charakteren aus Aquamans Dunstkreis wie King Shark und Vulko gesellen sich viele neue Antagonisten, unter anderem der charismatische Bösewicht, Corum Rath. Aus einfachen Verhältnissen stammend, hat er es durch Skrupellosigkeit bis an die Spitze geschafft. Sein Aufstieg jedoch erregt Unmut. Seine Verbündeten konspirieren hinter seinem Rücken. Aquaman Arthur Curry führt eine Rebellion von Gangern und Mutanten gegen ihn an. Der grimmige Hauptmann seiner Leibwache, Murk, hat undurchsichtige Motive. Corum Rath entschließt sich zu handeln. Tief unter Atlantis ist ein Geheimnis verborgen, das ultimative magische Macht bietet. Gemeinsam mit seinem Jugendfreund und einzigem verlässlichen Verbündeten, Kadaver, macht sich der König bereit dazu, all seine Widersacher ein für alle Mal zu eliminieren. Das was unter Atlantis schlummert, ist jedoch schlimmer als alles was Rath bislang verbrochen hat. Das explosive Finale des atlantischen Bürgerkriegs wird alle Seiten erschüttern.

Abnett macht das, was er großartig kann: er nimmt eine bereits bestehende, etablierte Welt und baut darin sein eigenes Sub-Universum auf. Komplett mit spannender Mythologie, Figuren und viel Charakter. Er spielt das Aquaman-Universum wie Paganini eine Stradivari. Das Ergebnis ist eine Art Mischung aus Geoff Johns Green Lantern und Warhammer 40k. Unter Wasser. Was das Spektakel wirklich spektakulär macht ist zudem die Inszenierung. Die beteiligten Zeichner – und Koloristen! – haben einen unglaublichen Job abgeliefert. Das Intro ist von Meister Kelley Jones persönlich. Der legendäre Batman-Zeichner hatte schon immer einen Hang zu Horror und liefert psychedelisch düsteres Material ab, das für ein halbes Dutzend Heavy Metal-Alben als Inspiration dienen könnte. Der größte Teil des Bandes wurde von Robson Rocha und Riccardo Federici illustriert. Beide Künstler bestechen durch einen realistischen, höchst detaillierten Stil. Ihre Bildkompositionen sind wunderschön und furchteinflößend zugleich. Insbesondere bei der Gewaltdarstellung nimmt sich Aquaman kein Blatt vor den Mund, hier wird das Blut in weitem Bogen quer verteilt durch den Ozean. Selbst Deathstroke der Terminator wäre beeindruckt. Die Splatter-Action-Horror Wurzeln von Dan Abnett sind eben nicht zu verleugnen. Besonderer Ruhm gehört dieses mal auch den Koloristen, die es schaffen, die tollen Zeichnungen in passende Töne zu tauchen, so dass man immer das Gefühl hat eine Welt unter Wasser zu betrachten.

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