Doctor Who

Und stumme Sterne ziehn vorüber

von Dan Abnett
Rezension von Stefan Cernohuby | 11. Januar 2019

Und stumme Sterne ziehn vorüber

Es gibt Schriftsteller, die in sehr unregelmäßigen Abständen Werke veröffentlichen und andere, die offenbar schreiben wie am laufenden Band. Dan Abnett, vielen bekannt für seine Romane in Warhammer und Warhammer 40k, hat nicht nur für Star Trek, Marvel und DC sowie andere Universen Werke verfasst. Bereits in den 1990ern schrieb er Comics für die Reihe „Doctor Who“. In den 2000ern sind zwei Romane dazu gekommen, von denen der zweite mit dem Titel „Und stumme Sterne ziehn vorüber“ nun auch auf Deutsch erschienen ist.

Schon seit Jahren wird das Wetter immer schlechter und die Morphaner kämpfen mit dem schlimmsten Winter seit sie denken können. Zusätzlich ist irgendetwas in den Wäldern aufgetaucht, das Schafe anfällt und zerreißt. Auf nichts davon sind sie, die dafür zuständig sind, dass ihr Planet eine Jahrhunderte lange Phase der Wandlung durchmacht, vorbereitet. Besonders nicht darauf, dass seltsame Fremde ankommen, die absolut nicht Ratgebern entsprechen und offenbar aus keiner der Pflanzkolonien kommen. Besonders bei jenem einen, der sich der Doctor nennt, geht nicht alles mit rechten Dingen zu. Er scheint Magie zu beherrschen, was völlig unratgeberisch ist. Doch ein Gefängnis hat den Doctor bisher noch selten lange aufgehalten und so forscht er nach, um wen es sich bei den geheimnisvollen Fremden handelt, was es mit den Wetterkapriolen auf sich hat und vor allem, wie man eine Bedienungsanleitung für die geheimnisvollen Anlagen auf dem Planeten ergattert – etwas, was er bei seiner TARDIS sehr gerne vernachlässigt.
Begleitet wird er nominell von Amy und Rory, wobei die beiden schon zu Beginn getrennt werden und die meiste Zeit unterschiedliche Abenteuer erleben. Und zu allem Überfluss gibt es noch ein Treffen mit alten „Freunden“ des Doctors.

Dan Abnett ist kein unbekannter Name unter Kennern von Science-Fiction und Fantasy. Romane, Kurzgeschichten, Graphic Novels, er hat für verschiedene Medien und Genres viele Werke beigesteuert. Nach einem Roman über Martha Jones hat er mit „Und stumme Sterne ziehen vorüber“ (im Original „The silent stars go by“) auch einen Roman über den 11. Doctor verfasst. Bei diesem handelt es sich zumindest im übertragenen Sinn um einen Weihnachtsroman, denn eigentlich wollen Amy, Rory und der Doctor Weihnachten feiern. Schnee erhalten sie dann auch, mehr als erwartet. Und mit Eis hat die Handlung auch einiges zu tun, mehr soll allerdings an dieser Stelle nicht verraten werden. Ein wenig stoßen könnte man sich als Leser an der Darstellung des 11. Doctors, der hier sehr verspielt wirkt, insbesondere was Wörter und Wortspiele angeht, was auf eine sehr frühe Phase dieser Inkarnation des Jahrtausende alten Time Lords hinweisen würde. Rory wirkt dagegen schon beinahe zu abgeklärt, was er zu diesem Zeitpunkt in der Fernsehserie nicht war. Auch die Tatsache, dass hier Bekannte besucht werden, die sich erst später in der Serie zurückmelden passt nicht ganz. Trotzdem ist der Roman von Dan Abnett unterhaltsam, spannend und mit netten Referenzen und Witzen versehen. Es handelt sich sicher nicht um den besten Roman aus „Doctor Who“, aber einen, der Spaß macht. Und das ist ebenso ein wichtiger Bestandteil für ein Werk aus diesem Universum.

„Und stumme Sterne ziehn vorüber“ ist ein Roman von Dan Abnett, der im Universum von „Doctor Who“ angesiedelt ist und den 11. Doctor, sowie seine Begleiter Amy und Rory ins Zentrum rückt. Auch wenn die Darstellung des Doctors selbst für dessen Verhältnisse fast übertrieben ist, kann die Geschichte, die mit einer bekannten Alienrasse, winterlicher Atmosphäre und vielen spannenden Szenen versehen ist, dennoch überzeugen. Fans können bedenkenlos zugreifen.

Und stumme Sterne ziehn vorüber

Details

Bewertung

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