Doctor Who

Kriegsmaschinen

von George Mann
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. Juli 2017

Kriegsmaschinen

Wenn sich jemand dazu entscheidet ein Krieger zu werden und im größten Krieg zu kämpfen, der jemals existiert hat, könnte das eine unwichtige Randnotiz desselben werden. Doch wenn diese Person dem Krieg die entscheidende Wendung geben könnte, hat das schon mehr Relevanz. Falls die erzählte Geschichte darüber hinaus von einer vergessenen Inkarnation eines Helden berichtet, von der man so gut wie gar nichts weiß, wird ein Roman über selbige zumindest für bestimmte Gruppe aus Fans zur Pflichtlektüre. Denn hier handelt es sich um das Werk „Kriegsmaschinen“ von George Mann, das in der Reihe „Doctor Who“ erschienen ist.

Man kann nicht genau sagen, wie lange es her ist, seit der achte Doctor sich dazu entschlossen hat, ein Krieger zu werden. Doch jene Inkarnation, die ihren selbst gewählten Namen als nicht mehr angemessen empfindet, führt ihr Volk in viele Schlachten. Dabei wird jedoch eine Flotte aus Schlacht-TARDISen von den Dalek in eine Falle gelockt und vernichtet. Lediglich der Doctor und seine alte TARDIS, immer noch als blaue Telefonzelle getarnt, überstehen das Gefecht und stürzen auf dem Planeten Moldox ab. Dort machen sie nicht nur die Bekanntschaft der Menschenfrau Cinder, er trifft auch auf Daleks, die offenbar nach neuen Waffen forschen. Eine davon ist besonders schrecklich: ein Strahler, der das getroffene Opfer aus Raum und Zeit tilgen kann. Als der Doctor feststellt, dass eine riesige Version desselben Strahlers Gallifrey auslöschen soll, fliegt er gemeinsam mit Cinder zum Hohen Rat, um diesem die Gefahr begreiflich zu machen. Doch auch wenn Rassilon und der Rat die Informationen des Doctor schätzen, ist seine Gegenwart doch eine stetige Irritation für alle. Besonders sein Mitleid mit niederen Lebewesen wie Menschen ist für sie nicht nachvollziehbar. Und so haben sie überhaupt kein Verständnis dafür, dass der Doctor den Plan, der die Dalek-Waffenfarbrik zerstören soll und dabei lediglich ein paar Milliarden Menschen das Leben kosten würde, nicht gutheißt...

Der Kriegsdoctor – auch wenn er im Buch nie als solcher bezeichnet wird – hat seine eigenen Werte verraten, so sieht er es zumindest. Und obwohl er selbst immer noch keine Waffen trägt, führt er andere in den Kampf. Und er hat dabei keine Begleiter, weil er nicht noch weitere verlieren will. Dennoch muss er sich auch dieses Mal wieder mit einer menschlichen Begleitung auseinandersetzen, die ihm gewissermaßen zuläuft. Das Werk spielt aber in einer anderen Hinsicht eine wichtige Rolle. Denn hier wird nun ein Teil der Lücke zwischen der Regeneration des achten Doctors zum Kriegsdoctor geschlossen und darüber hinaus auch noch ein Grund dafür geliefert, an dem er sich letztendlich im 50-Jahr-Special „The Day of the Doctor“ dazu entscheidet, eine äußerst endgültige Lösung für den Zeitkrieg zu finden. Darüber hinaus finden sich noch zahlreiche Referenzen auf andere Ereignisse in der schon lange existierenden Serie. Insbesondere auf die Geschehen in „Die fünf Doktoren“ aber auch auf „The End of Time“ wird Bezug genommen, in Form von vorkommenden Charakteren und auch Gegenständen. Aber nicht nur in dieser Hinsicht ist das Werk empfehlenswert, es ermöglicht einem darüber hinaus noch einmal, einen Doctor zu begleiten, der nur sehr wenig Zeit bekommen hat, um sich zu präsentieren. Für Fans ist der Band daher ein Pflichtkauf.

„Kriegsmaschinen“ ist ein Roman von George Mann, der im Universum von „Doctor Who“ angesiedelt ist. Abgesehen davon, dass das Werk spannend und unterhaltsam ist, schließt es einen wichtigen Teil einer großen Lücke, welche innerhalb der regulären Serien nie geschlossen wurde. Dementsprechend kann man das Werk allen Kennern der Reihe nur empfehlen.

Details

Bewertung

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