Die Dynastie der Winter, Doctor Who

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Zeit ist für uns Menschen ein Rohstoff, den wir nie richtig zu schätzen wissen. Denn erst wenn uns die Zeit ausgeht, merken wir, wie viel sie uns eigentlich bedeutet. Wie schwer muss es da erst einem über 400 Jahre alten Zeitreisenden fallen, sich in die Rolle eines Menschen zu versetzen. Besonders wenn diese plötzlich auftauchen und dem beinahe unsterblichen Mann seine Zeit stehlen. Diese Frage wird im ersten Band von „Die Dynastie der Winter“ gestellt, welcher den Titel „Die Götter“ trägt. Und der Mann, um den es geht, ist der Doctor.

Nur selten verteilt der Doctor seine Visitenkarten. Denn mit diesen ist man in der Lage, ihn quer durch Raum und Zeit zu sich zu rufen. Als sich der zwölfte Doctor mit seiner Reisegefährtin Clara Oswald auf einem Planeten wiederfindet, der unter einem Angriff der außerirdischen Golhearn befindet, klingt das nach einer gewohnten Situation. Dass er allerdings von einem achtjährigen Mädchen namens Diana zur Hilfe gerufen wird, das ihren Kater vermisst, ist für den letzten Timelord eher ein Ärgernis als ein Grund um seine Fähigkeiten auszuspielen...
Wenig später für den Doctor, aber Jahrzehnte später für Diana, ruft sie den Doctor nochmals mit Hilfe ihrer Karte. Eine Tat, die für den immer leicht grummligen Herren über die TARDIS unverzeihlich ist – er weigert sich schlichtweg zu helfen und gibt die Aufgabe an Clara Oswald weiter. Diese versucht einerseits Dianas Kinder zu retten und andererseits den Kern einer geheimnisvollen Krankheit zu ergründen, die das Volk der Golhearn bereits seit Generationen heimsucht…
Das Hörbuch, das die ersten beiden Kapitel der längeren Reihe „Die Dynastie der Winter“ einleitet, wird von Lutz Riede als Hörbuch eingesprochen, der unter anderem die deutsche Synchronstimme von Jonathan Price und Timothy Dalton ist.

Gibt es schlimmeres, als einem Unsterblichen seine wertvolle Zeit zu stehen? Vermutlich ja, doch der zwölfte Doctor ist in dieser Hinsicht deutlich unbarmherziger als die meisten seiner Vorgänger. So ist es oft Clara, die an seinen weichen Kern appelliert, um in Gefahr befindliche Menschen doch zu retten. Was in der Fernsehserie funktioniert ist auch im Rahmen der Hörbuchreihe überzeugend. Die Stimme von Lutz Riedel schafft es hervorragend, die Arroganz, den Ärger und die durchaus vorhandene Überheblichkeit der zwölften (regulären) Inkarnation des Timelords von Galifrey zu transportieren. Man merkt jedoch auch von Titel der Serie her, dass es sich erst um einen Vorgeschmack einer längeren Reihe handelt. Der erste Teil „Die Götter“ ist in dieser Hinsicht jedoch ein gelungener. Sowohl stimmungsmäßig als auch durch die Leistung von Lutz Riedel kann man in ein Abenteuer quer durch Raum und Zeit eintauchen, in dem der aktuelle Charakter des Doctors und auch jener seiner Begleiterin sehr gut eingefangen werden. Jeder Fan der Fernsehserie „Doctor Who“ macht sicherlich keinen Fehler, sich auch jenes Hörbuch zuzulegen. Auch wenn es sich natürlich um andere Abenteuer handelt, als man sie bereits kennt, kann man sich doch auf eine spannende und unterhaltsame Geschichte freuen.

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