Die Dynastie der Winter, Doctor Who

Die Dynastie der Winter 4: Die Erinnerung

von George Mann, Lutz Riedel (Sprecher*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 01. Dezember 2016

Die Dynastie der Winter 4: Die Erinnerung

Wenn einem zum wiederholten Male etwas zustößt, das einem aus allem, was man gerade vorhat herausreißt, muss man dem Problem an die Wurzel gehen. Geschieht dies jenseits von Raum und Zeit, dann wird die Angelegenheit etwas schwieriger. Denn man weiß nicht genau, wo die Wurzel eigentlich steckt. Im vierten Teil der Miniserie „Die Dynastie der Winter“ von „Doctor Who“ geht es endlich ans Eingemachte. Daher heißt der Band „Die Erinnerung“, der uns als Hörbuchproduktion vorliegt.

Erneut werden der Doctor und seine Belgeiterin Clara Oswald gegen ihren Willen mit der Tardis aus dem Zeitstrom gezogen. Sie landen inmitten der Wirren des Hunderjährigen Kriegs und treffen dort auf einen anderen Zeitreisenden, der ebenfalls hier gestrandet ist. Einen Mann namens Julius Winter, was das Kommen des Doctors erklärt. Denn dessen Familie besitzt schon seit Generationen eine Karte des Doctors, die es ermöglicht, ihn am schlimmsten Tag ihres Lebens zur Hilfe zu rufen. Natürlich erfüllt ihm der Doctor seinen Wunsch, so schnell wie möglich in seine eigene Zeit zurückzukehren, nicht so einfach. Denn es werden Menschen ermordet. Und in der Begleitung der Soldaten von Julius befindet sich auch eine geheimnisvolle junge Frau. Jeanne d’Arc. Dass an dieser etwas Besonders sein muss, ist schnell klar, doch als plötzlich auch noch Spuren eines zweiten Timelords auftauchen, ist der Doctor alarmiert und fasziniert zugleich. Es scheint sich nicht um Missy zu handeln, so viel ist klar. Doch was hat das mit dem seltsamen Monster zu tun, das unschuldige Menschen tötet?

Man muss sich einen sehr alten Timelord vorstellen, dessen Ego eine eigene Postleitzahl besitzt und der sich unter keinen Umständen ins Handwerk pfuschen lassen will. Genau dieser Charakter wird nun – samt eindrucksvoller Augenbrauen, die man bei einem Hörbuch leider nicht sieht – gezwungen, zum wiederholten Mal den Aufforderungen der Angehörigen einer Familie namens Winter Folge zu leisten. Dementsprechend grummlig ist die Stimmung des ganzen Hörbuchs, was für den Leser nur bedingt amüsant ist. Erst als es um einen möglichen zweiten Timelord, Jeanne d’Arc und ein außerirdisches Monster geht, wird die Geschichte etwas unterhaltsamer. Die Geheimnisse rund um das Wesen werden in gewohnter Manier angegangen, wobei Jeanne überraschend blass bleibt. Selbst Clara Oswald kann ihre Unterhaltsamkeitskarte nicht völlig ausspielen und stürzt sich daher nicht kopfüber ins Abenteuer. Das hinterlässt insgesamt einen nicht allzu einprägsamen Eindruck. Insgesamt ist der Band zwar solide, ragt aber erneut nicht über den Durchschnitt heraus, trotz der einprägsamen und bekannten Stimme von Lutz Riedel. Somit kann die Serie leider nicht ganz halten, was sie zu Beginn versprochen hat und man kann sie wohl nur wahren Fans von Doctor Who, idealerweise mit einer Vorliebe für den zwölften Doctor, empfehlen.

„Die Erinnerung“ ist der vierte und letzte Teil der Miniserie „Die Dynastie der Winter“. Das Hörbuch zu „Doctor Who“, genauer gesagt zum zwölften Doctor, kann aber leider nicht vollends überzeugen. Zu große Erwartungen hat die Reihe zu Beginn geweckt – und konnte diese nicht wirklich erfüllen. Das Werk ist, besonders dank des Sprechers Lutz Riedel, solide gelungen, aber bleibt letztendlich trotzdem Durchschnitt. Fans von Doctor Who können trotzdem zugreifen.

Details

Bewertung

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