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Manchmal kommt man einfach zu spät. Man kehrt zurück in eine Welt, die man einst kannte, hat sich aber selbst so stark verändert, dass man kaum mehr in diese passt. An einem Punkt, an dem sich mehrere Universen berühren und verschiedene Realitäten miteinander verschmelzen, ist eine solche Begebenheit darüber hinaus wahrscheinlicher als sonst. In „Old Man Logan – Die Rückkehr“ kann man sich als Comicfan in etwa vorstellen, worum es geht.

Ein alter Mann trifft bei einer Gruppe Verbrechern ein, die mit Menschen handelt und dabei alte Superhelden-Kostüme trägt. Er konfrontiert sie mit ihren Taten, was sie zur Waffe greifen lässt. Stattdessen fährt er Adamantiumklauen aus beiden Händen aus und tötet sie, zerstückelt sie. Er gibt den Befreiten eine Chance, dann schwingt er sich auf sein Pferd (!) und reitet weiter. Zu einer Frau, dann zu einer alten Bekannten, die im Sterben liegt. Wütend überquert er einen Wall, der offenbar zwischen den Welten liegt und trifft auf alte Feinde und alte Freunde – die allesamt tot sein sollten. Und der Schlüssel zu all den unterschiedlichen Ereignissen scheint nur einer zu sein. Doom.
Also macht sich Logan, den man vor langer Zeit Wolverine nannte, einmal mehr auf den Weg.
Eine zweite, äußerst seltsame Geschichte, erzählt über einen Kampf aller Wolverines gegeneinander – bis auf einen, der trotz des Gemetzels rundherum seinen inneren Frieden gefunden zu haben scheint.

Das Szenario eines Wolverine, der in ferner postapokalyptischer Zukunft immer noch gegen das Böse antritt, gibt es schon. Doch nun, da die Helden und Schurken unterschiedlicher Welten zusammenkommen, ist das eine ideale Möglichkeit um einen Charakter zurück zu bringen, der im regulären Universum erst vor kurzen seinen viel beachteten Tod gefunden hat. Jener „Old Man Logan“ ist älter, langsamer und nicht mehr ganz auf der Höhe – aber kompromisslos und zäh wie Wolverine in jungen Jahren und gnadenloser denn je. Denn er trägt eine Schuld mit sich herum, wie keine andere Version von Logan oder Wolverine im gesamten Multiversum. Die Illustrationen der Hauptgeschichte sind sehr stimmungsvoll. Düster und detailliert, wenn es um Handlung geht. Minimalistisch und blutig, wenn es an einen tödlichen Kampf geht, dem sich der alte Mann stellen muss – etwas, was für dessen Geschmack viel zu oft passiert. Die Bonusgeschichte ist allerdings in keiner Form eine Erwähnung wert.
Da Hauptgeschichte und Illustrationen perfekt zueinander passen, sollte sich jeder Fan von Marvel, Wolverine und auch Old Man Logan dieses Werk unbedingt zulegen. Er wird es nicht bereuen.

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