Doors

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Markus Heitz hat im Vorjahr mit seinen ersten „Doors“-Romanen überrascht. Die Werke haben für Unruhe, Verwirrung aber auch Begeisterung gesorgt. Es handelt sich um Romane, die bis zu einem gewissen Punkt genau gleich ablaufen, dann aber aufgrund einer Entscheidung des Lesers unterschiedliche Richtungen nehmen. Nun ist die zweite „Staffel“ dieser Reihe erschienen. „Vorsehung“, „Wächter“ und Energija“.

Der gemeinsame Teil

Viele Verbrechen oder Spionageakte laufen heutzutage nicht mehr in der wirklichen Welt ab. Hacker extrahieren Daten und zapfen verschiedene digitale Übertragungen an. Die Hackerin Suna Levent alias Nótt gehört zu den besten in ihrem Metier. Aktuell arbeitet sie für eine Stiftung und beschafft Informationen, ohne allerdings zu wissen, was diese damit anfangen will oder gar wen die Stiftung zum Feind hat. Als sie plötzlich in Bedrängnis gerät, muss sie eine schnelle Entscheidung treffen. Eine von zwei Fremden vor einem Mordanschlag warnen oder selbst ihr Heil in der Flucht suchen...

Kleine Unterschiede, die zu großen Veränderungen führen

Es gibt einige Vergleiche, die den Flügelschlag eines Schmetterlings mit dem Ausbrechen von Stürmen in Verbindung bringen. Das mag zwar etwas weit hergeholt sein, das Leben und der Tod einer bestimmten Person können jedoch viel größere Löcher in die Realität reißen. Besonders wenn es um geheimnisvolle (Meister-)Türen geht, die in der Lage sind, durch Raum und Zeit zu reisen. So geht es hier in eine fremde Zukunft, dort in eine magische Vergangenheit und wieder woanders in eine Gegenwart, die genauso schrecklich ist. Hier ein wenig Cyberpunk, dort mittelalterliche Fantasy und dort ein wenig „Die Mumie kehrt zurück.“ Dabei sind verschiedene Abschnitte und Aspekte in unterschiedlichen Romanen exakt gleich, andere verlaufen komplett verschieden. Fakt ist allerdings, in jedem der Bände gibt es letztendlich einen schier übermächtigen Gegenspieler und einige Verzweifelte, welche verhindern wollen, dass die Macht der Steine namens Particulae – ob in Türform oder in anderer Gestalt – irreparablen Schaden anrichten.

Drei verschiedene Romane?

Auch wenn die Charaktere in allen Romanen erwähnt werden, gibt es doch in jedem Band einen anderen Protagonisten und Antagonisten. Türen spielen allerdings immer eine Rolle, ob sie nun aus Holz, massivem Stein oder purer Energie sind. Und man bekommt als Leser immer etwas ganz anderes geboten. Wie das gefällt, kommt ein wenig auf die persönlichen Vorlieben an. Wer Fantasy lieber mag, wird sich in einem der Romane wohler fühlen, wer Cyberpunk liebt, dem wird ein anderer Roman besser gefallen. Und wer auf Agententhriller steht, hat vermutlich mit dem dritten Werk am meisten Freude. Was aber welches ist, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Als Leser kann man in jedem Fall überprüfen, welcher Handlungsverlauf einem am ehesten zusagt und diesen dann als „wahre Geschichte“ deklarieren und die anderen als falsche Realität negieren. Doch ohne alle drei Romane gelesen zu haben, würde man nur einige Fragmente der Wahrheit kennen. Also muss man alle lesen – so oder so.

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