Das Beste von Tad Williams

von Tad Williams
Rezension von Stefan Cernohuby | 29. Januar 2016

Das Beste von Tad Williams

Wenn es um Bewertungen von etwas geht, sollte man immer ein wenig vorsichtig sein. Während dem einen etwas gefällt, könnte dasselbe jemand anders komplett missfallen. Dennoch greifen nicht nur wir zu derartigen Titulierungen, sondern auch Verlage. So ist bei Cross Cult das Buch „Das Beste von Tad Williams“ erschienen. Ein Werk, das zahlreiche Kurzgeschichten des titelgebenden Autors enthält. Wir waren gespannt darauf, ob es sich tatsächlich um das Allerbeste handeln würde, was Williams jemals geschrieben hat.

Was unternehmen ein alternder Ritter und noch betagterer Drache, wenn sie versuchen etwas aus ihrem Leben zu machen? Richtig, sie arbeiten zusammen und nehmen so Geld ein. Doch dabei bleibt es nicht, zumindest nicht in der Geschichte „Das Drachentöter-Spiel“. Denn es gibt noch weitere Kreaturen, die sich einem solchen Duo anschließen würden...
Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die man nicht immer rational erklären kann. Hungrige Dinge! Diese Erfahrung muss Natan Nightingale in „Die Fluttore“ machen.
„Die Hände des Fremden“ können Wunder bewirken und die sehnlichsten Wünsche von Menschen erfüllen. Doch das muss nicht immer notwendigerweise eine gute Sache sein.
Nach einer Geschichte über einen Vampyr trifft man wieder einmal auf den glücklichsten toten Jungen der Welt, Orlando Gardiner. Dieses Mal muss er einen seltsamen Todesfall im Reich Oz aufklären.
Ein geschichtenerzählender Maler, eine erwachende künstliche Intelligenz und das Feedback jugendlicher Kritiker zu einem Comic namens „Dark Destructor“ sind genauso Teile des Buchs, wie auch eine Kriminalgeschichte im Bühnenzaubermilieu, die von einem möglichen Mord berichtet. Alternative Märchen, die Schöpfungsgeschichte und Rittergeschichten aus Drachensicht werden vorgestellt. Weltraumabenteuer, die gruslige Aufarbeitung von Jugenderfahrungen und die Geschichte eines heiligen Kriegers runden den Band ab.

Über 600 Seiten lang ist das Buch „Das Beste von Tad William“, das im Original sogar „The very best of Tad Williams“ heißt. Und man muss vorab festhalten, es sind eine ganze Menge toller Geschichten dabei. Witzige Erzählungen, gruslige Geschichten, kurze und nachdenkliche Werke sowie längere und humorvolle. Tad Williams hat schon in seinen unterschiedlichen Romanen bewiesen, diese Qualitäten zu besitzen, insofern sind sie keine Überraschung. Dennoch war es bisher nicht möglich, sie alle zusammen an einem einzelnen Ort, wie zwischen den beiden Buchdeckeln des vorliegenden Werks, gebündelt zu finden. Selbstverständlich befinden sich nicht alle Geschichten auf dem gleichen hohen Level, aber das ist bei der Auswahl auch gar nicht möglich. Letztendlich bekommt man immerhin alle unterschiedlichen Facetten von Tad Williams zu lesen, die man sich sonst in (nicht ganz so) mühsamer Lesearbeit aneignen könnte. Doch man kann definitiv festhalten, dass das Werk für alle Fans einen Pflichtkauf darstellt. Der einzige kleine Wermutstropfen ist der nicht ganz unbeträchtliche Preis von fast 17 Euro. Das ist für ein Taschenbuch zwar recht viel, die Investition lohnt sich jedoch in jedem Fall.

„Das Beste von Tad Williams“ mag zwar punktuell betrachtet nicht wirklich das Beste Buch von Tad Williams sein, jedoch sicherlich das mit dem vielfältigsten Leseangebot und dem breitesten Spektrum. Geschichten aus Fantasy, Science-Fiction, Horror, Märchen und Krimigenre zeigen die große Bandbreite des amerikanischen Bestsellerautors. Das ist dann auch den Kaufpreis von knapp 17 Euro wert. Denn der vielfältige Inhalt macht das Werk einfach zu einem „Must Have“ für Fans.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Erschienen:
    10/2015
  • Umfang:
    647 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783864257957
  • Preis (D):
    16,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:

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