Doctor Who - Der zwölfte Doctor, Doctor Who

Der wilde Planet

von Robbie Morrison, Dave Taylor (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. April 2016

Der wilde Planet

Genauso wenig, wie man ein Buch nach dem Einband beurteilen sollte, ist es keine gute Idee, eine Graphic Novel nach dem ersten Blick auf die Illustrationen zu verurteilen. Denn manchmal wird man durch den Inhalt doch versöhnlich gestimmt, auch wenn die Illustrationen nicht ganz überzeugen. So geschehen in unserem Fall bei den ersten Abenteuern des zwölften Doctors. Doctor Who? Genau. Dieser Band trägt den Titel „Der wilde Planet“.

Eigentlich wollte Clara ja nur Schifahren gehen, wofür der Doctor einen passenden Planeten im Auge hatte. Doch als sie eintreffen finden sie einen Dschungel vor, mit Kreaturen, die ihnen umgehend ans Leder wollen. Sie stellen fest, dass ein intergalaktischer Krösus die Welt für seine Hochzeit terraformen hat lassen, wobei seine Maschinen jedoch etwas im Kern der Welt geweckt haben, das besser dort geblieben wäre. Ein Angehöriger des Volkes der Hyperioner – die einst einen totalen Vernichtungskrieg mit den Timelords geführt haben –, erhebt sich und erhebt Anspruch auf das Universum...
Indisch geht es in der zweiten Geschichte des Bandes zu. Aus dem Atelier von Leonardo da Vinci geht es ins Mumbai des Jahre 2315, wo ein alter Freund des Doctors gleich nach einem Anruf an ihn ermordet wird. Doch das ist natürlich noch lange nicht das Ende. Mit der Tochter seines Freundes, Clara Oswald und nicht zuletzt einer indischen Kriegerin aus dem Jahr 1825 muss es der Doctor mit einer reichen indischen Familie aufnehmen, die in Wahrheit nicht ganz so altruistisch ist, wie sie scheint. Und Clara findet mehr über die Gölttin Kali heraus, als sie je wollte...

Hätten wir das Werk nach der vorherigen Lektüre von „Herrschaft des Schreckens“ nur durchgeblättert und die Zeichnungen vergleichen, hätten wir es vermutlich wieder weggelegt. Denn der zwölfte Doctor, in der Fernsehserie verkörpert durch Peter Capaldi, ist keineswegs so gut erkennbar und seinem Vorbild entsprechend gezeichnet. Der Zeichenstil als ganzer ist eher Comichaft denn dem entsprechend, wie man Grahpic Novels heute kennt. Auch die erste der beiden Geschichten beginnt ein wenig schleppend, steigert sich jedoch zunehmend. Und speziell die zweite Erzählung entschädigt dann für vieles – hier kommt echtes Doctor-Feeling auf. Abgesehen von den Illustrationen, die zumindest uns nicht durchgehend überzeugen konnten, ist der Band daher durchaus empfehlenswert, vor allem für alle Fans der Serie. Selbst wenn nicht alle Pläne des Doctors selbst Pläne haben oder seine zeitlose Eleganz sich nicht in jedem Panel widerspiegelt.

„Der wilde Planet“ ist der erste Band der Reihe „Doctor Who“, die sich um den zwölften Doctor dreht. Die von Robbie Morrison verfasste Geschichte wurde von Dave Taylor illustriert. Und jene Illustrationen sind das einzige, das man dem Werk ein wenig ankreiden kann, hätten diese doch etwas stilvoller gestaltet werden können. Am Gesamtergebnis ändert das allerdings nicht so viel. Fans von Doctor Who werden trotzdem ihre Freude mit dem Band haben.

Details

Bewertung

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  • Illustration:

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