Doctor Who, Doctor Who - Der zehnte Doctor

Die Sünden des Vaters

von Nick Abadzis, Eleonora Carlini (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. August 2018

Die Sünden des Vaters

Man kann noch so gut sein, Verfehlungen der eigenen Familie hängen einem immer nach. Das gilt für Nachfahren von Kriminellen oder Kriegsverbrechern genauso wie für jene von Göttern in fiktiven Welten. Und selbst Zeitreisende, die sich als neutral und unparteiisch präsentieren, sind nicht immer völlig frei von Vorurteilen. Das ist unter anderem Thema in „Die Sünden des Vaters“, dem sechsten Band jener „Doctor Who“-Reihe, die sich um die Abenteuer des zehnten Doctors dreht.

Wie so oft will der Doctor einmal eine Auszeit von seinen Abenteuern nehmen. Gemeinsam mit Gabby Gonzalez und Cindy Wu befindet er sich nun in den 1920ern, der Blütezeit des Jazz. Und dummerweise hat sich Cindy mit einem Trompeter namens Roscoe angefreundet. Als plötzlich eine dem Doctor bereits bekannte Lebensform auftaucht, welche sich die Erde mittels Musik untertan machen will, gerät Cindys Freund zwischen die Fronten.
Anubis ist so etwas wie ein Gott. Und doch benötigt er die Pläne und die Hilfe des Doctors um eine große Gefahr für sich und seine Verwandten abzuwenden. Doch dieser hat seine eigenen Probleme, als er in eine Zeitperiode gerät, in der auf Gallifrey noch keine Timelords waren, sondern nur ihre Vorfahren – und Kreaturen, die über die Zeitlinie wachten. Doch Zeit verläuft dort niemals linear und so wissen diese natürlich, wer er ist. Und währenddessen braut sich eine ganz andere Gefahr zusammen.
Auch drei Kürzestgeschichten, in denen der zehnte, elfte und zwölfte Doctor einen Auftritt haben, befinden sich zusätzlich in dem Band.

Mit „Die Sünden des Vaters“ werden zwar Handlungsfäden aus dem Vorband aufgegriffen, aber auch einige Elemente von vorangegangenen Bänden der Reihe weiterverfolgt. Diese Mischung tut dem Band gut. Fraglich ist nur, ob man beim Einführen eines neuen Charakters, nur um dem Leser nochmals einzuhämmern, dass man an der Zeitlinie nicht herumspielt, auf unmittelbare tragische Verluste und traurige Gesichtsausdrücke des zehnten Doctors nicht auch hätte verzichten können. Davon aber einmal abgesehen, wird man von der Geschichte gut unterhalten und beide Begleiterinnen des Doctors erhalten ihre Chance, der Handlung ihren Stempel aufzudrücken. Das führt letztendlich dazu, dass man sich in einer spannenden Geschichte wiederfindet, auf deren Fortsetzung man sich freut. Etwas, was nach dem Vorgängerband nicht unbedingt der Fall war. Insofern kann man für das aktuelle Werk von Nick Abadzis, das wieder von Eleonora Carlini und Giorgia Sposito illustriert wurde, eine klare Empfehlung aussprechen – selbst wenn man nicht der größte Fan des zehnten Doctors ist. Und auch, wenn einen die Kürzestabenteuer am Ende des Werks die Leser eher ratlos zurücklassen.

Der sechste Band der Comicreihe rund um den zehnten Doctor aus der Fernsehreihe „Doctor Who“ trägt den Titel „Die Sünden des Vaters“. Wieder war das Team rund um Nick Abadzis, Eleonora Carlini und Giorgia Sposito verantwortlich. Und diesmal gelingt es wieder, den Leser mitzureißen und zu fesseln, so dass sogar jene auf ihre Kosten kommen, die andere Doctoren als den zehnten bevorzugen.

Details

Bewertung

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