Harley Quinn
Harley Quinn Knaller-Kollektion 4
Band 4
von Karl Kesel, A.J. Lieberman, Mike Huddleston
(Illustrator*in)
Rezension von Gabriel Zupcan
| 02. April 2020
Harleen Quinzel ist zurück in Gotham City. Tagsüber als Psychiaterin namens Dr. Jessica Seaborn, und nachts als Meisterdiebin Harley Quinn. Gangster, Agenten und sogar Außerirdische kommen ihr dabei in die Quere, während sie auf dem dünnen Spagat zwischen Bosheit, Wahnsinn und gespielter Normalität balanciert.
In der Knaller-Kollektion Nummer vier erwartet uns der letzte Teil der ersten Harley Quinn-Serie, die DC Comics produziert hat. Karl Kesel legte darin die Weichen für den Charakter: eine Antiheldin sollte sie sein, keine Schurkin und auch kein Blödel-Clown. In dieser Stimmung finden wir Harley zu Beginn von insgesamt fünf Episoden vor. Sie ist aus Metropolis wieder zurück in Gotham City und gibt sich als seriöse Psychiaterin Jessica Seaborn aus. Dabei erregt sie die Aufmerksamkeit des frustrierten Gothamer Bullen John Bishop. Bevor sie ihn auf ein Nicht-Date bittet, muss sie sich jedoch zuerst mit ihrem psychotischen Ex, dem Joker höchstselbst, und einigen Gangstern umherschlagen, die ihr Wunderserum geklaut haben. Die Episode rund um das etwas peinliche Date im chinesischen Restaurant ist durchaus amüsant und die Dialoge versprühen Charme und flirtenden Witz wie in einer guten RomCom. Doch dann endet schlagartig der Spaß bei Harley Quinn. In fünf Teilen folgt „Behind Blue Eyes“, das den Großteil des Sammelbandes einnimmt. Darin stolpert Harley über ein kleines Mädchen, das als Wahrerin einer begehrten Botschaft von einer Geheimorganisation gejagt wird. Ein Kopfgeld wird ausgesetzt und bald mischen diverse kriminelle Gangs, die Polizei und Söldner mit. In diesem Szenario muss Harley sich entscheiden, ob sie den Rest des Gewissens den sie hat aufs Spiel setzt, oder lieber den Sprung zur Heldin schafft.
Im Epilog zu diesem ausgewachsenen Thriller muss sich Harley wieder dem Joker stellen. Außer: es ist nicht „der“ Joker, sondern jemand, der sich als er ausgibt. Auf den Spuren von Clarice Starling verhört sie den mysteriösen Patienten in ihrem Tarnidentität als Jessica Seaborn.
Zu Ende gibt es eine Art Bonus-Episode, die nicht so ganz zum Rest des Noir-inspirierten Geschehens passt. Ein Tie-In zum Crossover-Event „Our Worlds at War” (dt. “Weltenkrieg”). Darin rettet Harley einen umherirrenden Jimmy Olsen vor Aliens und eskortiert ihn nach Metropolis. Trotz des apokalyptischen Backgrounds wird hier von beiden Protagonisten feste geblödelt und die Konfrontation mit den Furien von Darkseid ist ebenfalls im Bereich der leichteren Komödie angesiedelt.
Ein kleines Wechselbad der Gefühle erwartet den Leser im Abschlussband. Während der Großteil des Bandes recht düster gehalten ist und auch nicht mit wirklich schockierenden Momenten spart, erlaubt man es sich + im Bonus-Epilog die lockerere Seite von Harley zu zeigen. Verstärkt wird der Anthologie-Charakter vor allem durch die zahlreich wechselnden Zeichner. Teilweise ändern sich diese alle paar Seiten und jeder hat einen eigenen, sehr charakteristischen Stil. Das stört, wenn wichtige Charakter plötzlich komplett anders aussehen, oder durch die Optik eine ganz andere Stimmung herrscht. Große Teile der „Behind Blue Eyes“-Story, die einen Gutteil des Bandes ausmacht sind von Mike Huddleston in einem sehr Gotham City-genehmen, düsteren Noir-Stil gezeichnet worden und retten den Gesamteindruck grafisch.
Die Harley die wir hier antreffen ist durch und durch ein Produkt von Gotham City. Gangster, Schießereien und Verrat beherrschen die Seiten. Witziger Nonsens ist rar, stattdessen harte Milieu-Brutalität aus dem Thriller-Genre. Oftmals wirkt Harley eher wie ein Mitglied des Bat-Clans, wenn sie in der Finsternis auf einem Mauervorsprung lauert, ihre Glockenmütze eine Imitation von Batmans berühmter Haube mit Fledermausohren.
Insgesamt ein solider und reichlich düsterer Abschluss der allerersten Soloserie rund um Jokers Ex-Sidekick. Noir bis zum Anschlag und mit einer Protagonistin, die das „Anti“ in „Anti-Heldin“ überaus ernst nimmt. Nicht für Leser, die Harley Quinn wegen des Humors lesen, aber für jeden, der sich in Batmans Stadt wohl fühlt.
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