Harley Quinn

Harley liebt den Joker

von Paul Dini, Jimmy Palmiotti, Bret Blevins (Illustrator*in)
Rezension von Gabriel Zupcan | 14. November 2018

Harley liebt den Joker

Paul Dini ist zurück. Einer der beiden Schöpfer von DC-Ikone Harley Quinn macht sich wieder daran, einen Band mit der verrückten Teilzeitschurkin zu gestalten. Ihm zur Seite steht Harley Quinn-Spezi und Serienschreiber Jimmy Palmiotti. Es geht zurück zu Harleys Anfängen mit dem Joker.

Während in ihrer aktuellen Serie Harley Quinn als verrückte und anarchische Antiheldin auftritt, war sie während ihrer Ursprünge der Sidekick von Batman-Erzfeind Joker. Bruce Timm und Paul Dini waren es, die den Charakter für die Batman-Animationsserie erfanden. Alsbald wurde sie auch in die Comicrealität des DC Universums integriert und somit fixer Bestandteil des Kanons. Dini schrieb den modernen Klassiker „Mad Love“, der in der Optik und im Stil der Animationsserie gehalten war. Der vorliegende Band „Harley liebt den Joker“ ist als lockere Fortsetzung zum preisgekrönten „Mad Love“ zu verstehen.
Joker und Harley haben es nicht leicht. Ein unbekannter neuer Superverbrecher raubt sämtliche Lokalitäten aus, wo es was zu holen gibt und kommt dem Banditen-Duo stets zuvor. Joker verfällt in Depressionen ob der zahlreichen Misserfolge, und als wäre das nicht genug, taucht auf einmal Batman in ihrem Versteck auf. Leider hat Harley beim letzten Coup Mist gebaut und verräterische Spuren hinterlassen. Gerade so kann die Psychogangster-Version von Bonnie & Clyde noch die Flucht ergreifen und kommt samt häuslichen Hyänen in einem abgehalfterten Motel unter. Nun will Harley alles wieder gut machen, um ihren geliebten Mr. J wieder fröhlicher zu stimmen. Dazu beginnt sie mit einer Serie an wahnwitzigen Plänen, während der bleiche Clown weiterhin versucht den neuen Rivalen unschädlich zu machen. Und dann gibt es da natürlich immer noch Batman…

„Harley liebt den Joker“ ist unkompliziert, ehrlich und höchst unterhaltsam. Das Gotham City ist hier in seiner Animationsserien-Inkarnation zu sehen. Joker und Harley fahren mit einem Jokerface-Auto herum, es gibt ein Versteck mit riesigen Scherzartikeln als Deko und allerlei andere cartoonige Späße. Der Joker ist nicht der angsteinflößende Psychokiller, den man sonst gewöhnt ist, sondern mehr ein verrückter Räuberclown, der durchaus auch sympathische Seiten zeigen kann. Selbstverständlich trägt Harley auch ihr berühmtes einteiliges Narrenkostüm. Die Gags werden keineswegs mit dem Holzhammer (den schwingt lieber Harley selbst) vorgetragen, sondern sind durchaus subtil und wortgewandt. Man lernt etwas über Harleys Vergangenheit. Und es gibt wieder ein Markenzeichen der Serie: eine Traumsequenz, in der Harley einen Dialog mit sich selbst übt. Das gibt Stoff zum Nachdenken. Spielt sich alles nur in Harleys Kopf ab? In der Realität der Zeichentrickserie oder neuen Harley-Serie? Ist der richtige Name des Jokers wirklich „Howard Utley“?
Bret Blevins präsentiert das Geschehen in cartooniger Form, man erkennt sofort den Look der Zeichentrickserie. Der Strich ist jedoch etwas dick getuscht, was wohl Geschmackssache ist – unser Geschmack ist es nicht.

Eine absolute Empfehlung für die Sammlung eines jeden Harley- und Joker-Fans, sowie Fans der Animationsserien von DC. Witzige Unterhaltung aus Gotham City mit Hirn und Herz. Dini und Palmiotti harmonieren offensichtlich gut miteinander.

Details

Bewertung

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