Jack of Fables
Das magische Schwert
von Bill Willingham, Matthew Sturges
Rezension von Stefan Cernohuby
| 24. Juni 2012
Man stelle sich vor, nach sieben Bänden einer Reihe wird plötzlich der Protagonist auf Eis gelegt und durch jemand völlig anderen ersetzt. In den meisten Serien wäre dieses Szenario völlig undenkbar. Jedoch nicht im Rahmen der Reihe "Jack of Fables", wo im achten Band der Vater durch den Sohn ersetzt wird. So ist der aktuelle Held in "Das magische Schwert" tatsächlich der junge Jack Frost.
Held zu sein ist gar nicht so einfach. Jack Frost hat sich jedoch das Ziel gesetzt diese Rolle weit besser auszufüllen als sein Vater Jack Horner, den man eher den liebenswerten Schurken kennt (und wobei die meisten das "liebenswert" weglassen). Nachdem er einige Unschuldige gerettet hat, nehmen er und seine aus magischem Holz bestehende Eule MacDuff den Auftrag an, ein verlorenes magisches Schwert zurück zu erlangen. Die einzige Waffe, mit welcher der Empyreer besiegt werden kann - ein geheimnisvoller monströser Bösewicht, der ein ganzes Land unterjocht hat. Doch als Belohnung für diese Heldentat versucht man Jack Frost zu töten, was gar nicht nach dessen Geschmack ist. Trotzdem, und vor allem wegen der liebevollen (sexuellen) Zuwendung einer Waldhexe, macht er sich auf, den Schurken zur Strecke zu bringen. Allerdings muss er dabei wieder einmal feststellen, dass das Heldendasein alles andere als einfach ist. Denn die tatsächlichen Hintergründe für Tribut, Jungfrauen und auch den Tod des Empyreers sind mehr als verworren. Die Abenteuer beinhalten dabei jede Menge Kämpfe, ein Quasi-Laserschwert und jede Menge Anspielungen an Science-Fiction und Fantasy-Klassiker.
Die Reihe "Fables" lebt wie ihre Ableger davon, dass es immer eine spannende Handlung mit jeder Menge Witze und Seitenhiebe gibt, an welcher die Protagonisten sich entweder beweisen oder daran verzweifeln. Das Konzept für diesen Band wurde genauso umgesetzt. Allerdings krankt die Konstruktion trotzdem daran, dass der titelgebende Jack einfach nicht existent ist. Zwar ist Jack Frost jr. ein sehr sympathischer und heldenhafter Held mit einem nahezu klassischen Begleiter. Aber genau das macht den Unterschied aus, denn Jack Horner ist einfach kein Held. Vielleicht tut er ab und zu etwas heldenhaftes, aber dann nur weil ihm gerade nichts anderes übrig bleibt. Obwohl der Wortwitz nach wie vor hervorragend ist und auch die Zeichnungen über alle Zweifel erhaben sind, ist das Endergebnis der Komposition in diesem Fall leider nur Durchschnitt. Fans der Reihe können zwar bedenkenlos zugreifen, trotzdem muss man diesen Teil definitiv als bisher schlechtesten aller bis dato erschienenen "Jack of Fables"-Bände bezeichnen.
"Das magische Schwert" ist der Titel des achten Bandes der Reihe "Jack of Fables". Dieser Band scheitert allerdings daran, dass zum einen jener Jack im Comic gar nicht auftaucht, und zum anderen, dass wir hier eine klassische Heldengeschichte vorliegen haben, was so überhaupt nicht zu der Reihe passt. Fans dürfen allerdings trotzdem zugreifen, wenngleich das Ergebnis als eher durchschnittlich zu bezeichnen ist.
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