Fables

Väter und Söhne

von Bill Willingham
Rezension von Stefan Cernohuby | 06. Februar 2010

Väter und Söhne

Freunde kann man sich aussuchen, Verwandte nicht. Diese Weisheit trifft so gut wie überall zu, auch in phantastischen Welten. So können sich auch die Wesen in Mark Buckingam und Bill Willinghams "Fables"-Reihe nicht aussuchen, mit wem sie verwandt sind oder von wem sie gemacht wurden. Dieser Thematik widmet sich der zehnte Band der Reihe, mit dem Titel "Väter und Söhne". Denn etliche Familienbande befinden sich hier auf dem Prüfstand.

Bigby Wolf hatte schon immer ein schlechtes Verhältnis zu seinem Vater, Mr. North. Wie schlecht es wirklich war, findet der Leser erst im aktuellen Band heraus. Zudem lässt sich der ehemals böse Wolf dazu überreden, mit Frau und Kindern seinen Vater zu besuchen. Etwas, was zu einer Begegnung mit weiterer Verwandtschaft führt. Doch auch Pinocchio lebt jetzt wieder bei seinem Vater. Der frühere Holzjunge, der durch Magie in einen Menschen verwandelt wurde, hat aber trotzdem einige Probleme. Eines davon hat damit zu tun, dass der alte Gepetto in Wahrheit der Herrscher des Feindes ist. Mit zahlreichen anderen Wesen, die den Fables übel gesonnen sind, soll ein Plan entworfen werden, mit dem nicht nur die Exilanten, sondern die ganze Menschheit in die Knie gezwungen werden kann. Als Ablenkung wird der Serienkiller und ehemalige Inquisitor Hänsel nach Fabletown geschickt, offenkundig um Verhandlungen zu führen - inoffiziell allerdings soll er eher Verwirrung stiften. Kann sich Pinocchio soweit gegen die magischen Zwänge seines Erzeugers wehren, dass er seine Freunde nicht ans Messer liefert?
Abschließend gibt es noch einige Kurzepisoden, die bestimmte Charaktere der Reihe näher vorstellen und vielleicht bislang unerwähnte Aspekte näher beleuchten.

Dem Leser wird keine Atempause gegönnt. Kaum ist man einer Bedrohung entkommen und hat ein anderes Verhängnis abgewendet, kündigt sich bereits das nächste an. In dieser Hinsicht ist es gut, dass man Verwandtschaften zum Teil auch ausnutzen kann. Denn schließlich gebietet der Nordwind über zahlreiche unsichtbare Diener, mit denen Spione überwacht werden können. Mark Buckingham und Bill Willingham gelingt es auch diesmal wieder, düsterere Ereignisse ihre Schatten voraus werfen zu lassen. Und zwar in einer Form, die den Leser so fesselt, als würde es sich um den ersten Band handeln und nicht bereits um den zehnten einer Reihe. Allen, die "Fables" bisher mit Begeisterung verschlungen haben, kann auch das aktuelle Werk wärmstens ans Herz gelegt werden. Es wartet mit allem auf, was der Fan erwartet. Mit Spannung, Humor, Blutvergießen und Anspielungen auf die Ursprünge der verschiedenen Märchengestalten. Somit ist auch der zehnte Band der Serie zu den besten Comics zu zählen, die derzeit erscheinen. Hier ist das Geld des Käufers wirklich gut angelegt.

Nicht umsonst hat die Reihe "Fables" von Mark Buckingham und Bill Willingham zahlreiche Kritikerpreise gewonnen. Selbst der zehnte Band der Reihe kann immer noch überzeugen. Aber nicht nur Stammleser werden sich von dem Comic überzeugen lassen, auch Quereinsteigern weiß das Werk sicherlich zu gefallen.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    10
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    11/2009
  • Umfang:
    200 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3866077718
  • ISBN 13:
    9783866077713
  • Preis (D):
    19,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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