Fables

Lebewohl

von Bill Willingham, Mark Buckingham
Rezension von Stefan Cernohuby | 11. Januar 2016

Lebewohl

Es gibt sehr unterschiedliche Möglichkeiten, wie man eine lange Reihe zu Ende bringt. Eine der beliebtesten ist eine große Konfrontation, in der sich zwei Seiten – nennen wir sie einmal „Gut und Böse“ – ein letztes Mal aufeinandertreffen und einander in einer verlustreichen Schlacht bekämpfen. Nun ist Band 26 der Reihe „Fables“ erschienen und es sieht so aus als würde das Finale der Reihe auf genau dieses Szenario zusteuern...

Es ist bereits passiert. Lancelot du Lac ist tot, nach einem nicht enden wollenden Duell mit Prinz Brandish. Eine Angelegenheit, die nur eine Frage der Zeit war, nachdem Brandish sein Herz in einer anderen Welt versteckt hat, wodurch er nicht sterben kann. Voller Wut und Zorn ergreift König Ambrose – früher bekannt als Flycatcher – sein Schwert und fordert Brandish erneut. Doch diese Ereignisse verblassen vor den größeren. Rose Red und Snow White ziehen ihre Leute um sich zusammen. Als sich zwei der mächtigsten Krieger beider Seiten gegenseitig töten scheint das Ende unvermeidlich. Bis ein einfacher Soldat in blauem Umhang einen Kommentar fallen lässt, der noch einmal ein letztes Zusammentreffen der beiden Anführerinnen ermöglicht...
Neben der Rahmenhandlung gibt es zahllose kurze Erzählungen, die Abschiede von einzelnen Charakteren darstellen, darunter zwei seht spezielle Vögel, eine Holzpuppe und ihr Schöpfer und der Kopf einer sehr bekannten Kreatur.

Muss man Handlungen mit einem großen Knall beenden? Müssen alle wichtigen Charaktere sterben, um ein würdiges Ende zu erhalten? Nicht zwangsläufig, obwohl es hilft. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, Bill Willingham und Mark Buckingham haben nach einer Lösung gesucht, die weder zu kitschig, noch zu brutal ist. Natürlich kann das Lesern missfallen, die nach dem Aufbau der Spannung in den letzten drei Bänden mit einem apokalyptischen Ende geliebäugelt haben. Ganz so schlimm wird es nicht – aber ohne Tote geht der Band dennoch nicht aus. Obwohl viele Geschichten noch immer unerzählt sind und sicherlich auch einige Charaktere damit alles andere als zufrieden, hat Band 26 mit dem Titel „Lebewohl“ einen runden Abschluss parat, der einen das Werk am Schluss versöhnt schließen lässt. Zumindest wenn der Käufer eine andere Ausgabe erhalten hat als wir, denn vier Seiten am Schluss des Werks waren nicht korrekt geschnitten und in falscher Reihenfolge eingesetzt.

Mit „Lebewohl“ ist der 26. und (vorerst) letzte Teil der Reihe „Fables“ erschienen. Die hauptsächlich von Bill Willingham und Mark Buckingham geprägte Serie findet hier einen Abschluss, der vielleicht nicht jedermann zu gefallen weiß, aber dennoch würdiger ist, als das was sich zuvor angedeutet hat. Dennoch kann man sich darauf gefasst machen, dass zumindest in deutscher Sprache noch einige Zusatzwerke mit Vor- und Kurzgeschichten erscheinen werden.

Details

Bewertung

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