Fables

Die dunklen Jahre

von Bill Willingham, Mark Buckingham
Rezension von Stefan Cernohuby | 29. September 2011

Die dunklen Jahre

Viele Aktionen haben Folgen, die man im ersten Moment gar nicht wahrnehmen kann. So gut auch das Ende eines langen Krieges und der daraus resultierende Fall eines Diktators scheinen mögen, so viele Probleme können trotzdem daraus entstehen. Das müssen auch die Bewohner der Stadt Fabletown feststellen, als ein uraltes Übel aus seinem Gefängnis ausbricht und ihre ganze Welt auf den Kopf stellt. So heißt dieser dreizehnte Band der Reihe wenig überraschend "Die dunklen Jahre".

Auch wenn die Vorstellung schwer fällt, weiß mittlerweile jeder, dass Pinocchios Vater Gepetto der geheimnisvolle Feind war, der ein riesiges Imperium errichtete und tausende Welten unter seine Knechtschaft gezwungen hatte. Doch "hatte" ist das Stichwort, denn die Fables haben seiner Herrschaft ein Ende gemacht und den alten Mann amnestiert, der nun in Fabletown lebt. Als ein Abenteurer-Duo jedoch eine verborgene Kiste aus einem Versteck des ehemaligen Imperiums öffnet, entsteigt aus dieser ein uraltes und bösartiges Wesen. Dieses Etwas, das sich der Einfachheit halber "Mr. Dark" nennen lässt, möchte sich zuallererst an jenen, die seine Gaben gegen seinen Willen genutzt haben, rächen. Das geschieht auf unwiderstehliche Art und Weise und kostet etlichen der Helden das Leben, ohne dass diese sich dagegen auch nur ansatzweise wehren könnten. Doch auch intern steht es bei den Fables nicht zum Besten. Da sie wussten, dass etwas Böses nahen würden, wurde ein strategischer Rückzug auf die Farm durchgeführt. Und dort kochen langsam die Emotionen über, auch Angesichts des Tods von Blue Boy...

Um eine wirkliche Fortsetzung nach dem eigentlichen Ende der Reihe schaffen zu können, musste der Stil komplett umgekrempelt werden. Weniger Spaß, mehr Dramatik und eine Prise Hoffnungslosigkeit im Angesicht des Sieges. Was im zwölften Band von "Fables" wie ein endgültiges Ende klang, musste eine neue Richtung erhalten. Das ist mit "Die dunklen Jahre" definitiv passiert. Ob dies jedem gefällt ist eine völlig andere Frage. Tatsache ist, dass der Humor, der trotz zahlreicher Todesfälle und schrecklicher Abenteuer immer Teil des großen Ganzen war, diesmal deutlich in den Hintergrund rückt. Zu sehr ist der schleichende Tod eines großen Helden im Vordergrund. Zu beiläufig eliminiert der neue Erzbösewicht wichtige Nebencharaktere - was er sicher im Folgeband fortsetzen wird.
Man darf also wirklich gespannt sein, wie sich die neue Handlung weiter entwickelt. Der dreizehnte Band ist insgesamt extrem gut gelungen, besonders was die Komposition der Illustrationen angeht, welche die beklemmende Stimmung besonders deutlich darstellen. Jeder, der sich der Reihe bisher gewidmet hat, sollte auf keinen Fall einen Bogen um diesen Teil machen.

Wer glaubt, dass der dreizehnte Band der Reihe "Fables" einen verzweifelten Versuch darstellt, eine eigentlich beendete Serie fortzuführen, der irrt. Es handelt sich um keinen Versuch, sondern um eine bereits gelungene Tat. Etwas beklemmender und weniger amüsant präsentiert sich ein völlig neuer Handlungsstrang, der wenige Steine auf den anderen lassen wird. Sehr empfehlenswert.

Details

  • Serie:
  • Band:
    13
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    05/2011
  • Umfang:
    176 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3862011666
  • ISBN 13:
    9783862011667
  • Preis (D):
    19,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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