Fables

Welpen im Spielzeugland

von Bill Willingham, Mark Buckingham
Rezension von Stefan Cernohuby | 21. September 2014

Welpen im Spielzeugland

In unserer Fantasie gibt es mehr Welten, als wir im Wachsein jemals besuchen können. Doch was, wenn diese Welten real wären? Und noch schlimmer. Was wenn alle Fabelwesen, die wir uns selbst vorstellen, existieren und dabei selbst von Welten träumen, die ebenso bereist werden können wie Länder? Dies ist eines der Themen des 21. Bandes der Reihe "Fables", mit dem Untertitel "Welpen im Spielzeugland".

Nicht jeder kommt mit Veränderungen gleich gut zurecht. Nachdem Winter, eine der Töchter von Bigby Wolf und Snow White, der neue Nordwind wird, fühlt sich Therese beispielsweise zurückgesetzt. Ohne viel über die Folgen nachzudenken, lässt sie sich auf ein Abenteuer mit einem verzauberten Boot ein und landet in einem Land kaputter Spielzeuge, in der sie die neue Königin werden soll. Ihr Bruder Darien bemerkt ihr Verschwinden und macht sich gemeinsam mit dem verzauberten Spielzeugtiger Lord Mountbatten auf die Suche. Doch die Situation entspannt sich nicht, im Gegenteil. Denn der wahre Hintergrund des Spielzeuglandes ist düster, blutig und mit unzähligen Toten gespickt...
Eine zweite Geschichte im Buch widmet sich wieder einmal der ursprünglichen Geschichte von Bigby Wolf. Dieser verfolgt aufgrund konventionellen Hungers eine grünhäutige Dame, die sich als Botin der Nornen herausstellt und ihm ein grausames Schicksal offenbart. Doch dank einer Schildkröte, die eine ganze Zivilisation in einer Teetasse auf dem Rücken trägt, findet der große böse Wolf einen Ausweg, der die Geschichte der Fables für immer verändert.

Auf den ersten Blick wirkt der vorliegende Band enttäuschend. Kaum kommen die lieb gewonnenen Hauptcharaktere vor, stattdessen sind es Nebencharaktere, die urplötzlich im Mittelpunkt stehen. Doch die Implikationen und der Hintergrund des Szenarios, in dem sich Therese, Tochter von Bigby Wolf und Snow White, wiederfindet, sind nicht nur gut gewählt sondern auch ziemlich gruslig. Trotz ihrer Kürze ist die zweite Geschichte, in der es um das Vertauschen zweier Schicksale geht, beinahe noch besser gelungen. Insbesondere wenn man weiß, wie die Einstellung eines gewissen großen bösen Wolfs im Hinblick auf das eigene Schicksal ist. Insgesamt ist also auch der bereits 21. Band der Reihe Fables gelungen. Dies ist bemerkenswert, denn obwohl es zwischenzeitlich einige schwächere Teile der Serie gegeben hat, scheint die kreative Energie der Autoren immer noch ungebrochen zu sein. Man darf gespannt sein, wie sich die Handlung weiter fortsetzen lässt.

"Welpen im Spielzeugland", Band 21 der Reihe Fables, wird von anderen Charakteren vorangetrieben als bisher. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, ist diese Episode der Graphic Novels sehr gut gelungen. Fans werden auf jeden Fall ihre Freude haben. Die zweite Geschichte im Band wird aber vermutlich sogar Gelegenheitsleser zu begeistern wissen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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