Harley Quinn

Harley Quinn - Die Furie von Apokolips

von Sam Humphries, Christopher Sebela, Mirka Andolfo, John Timms (Illustrator*in)
Rezension von Gabriel Zupcan | 05. August 2019

Harley Quinn - Die Furie von Apokolips

Paranoia ist eine weitere Psychose, die Harley Quinn ausleben darf. Sich verfolgt fühlend verfolgt sie eine möglicherweise heiße Spur in die Finsternis der New Yorker Kanalisation. Anschließend begibt sie sich auf Urlaub, den sie unfreiwilligerweise auf dem Höllenplaneten Apokolips verbringt. Für Harley ein ganz großer Spaß.

Harley Quinn ist mittlerweile zum vierten Mitglied von DCs bedeutendem „Dreigestirn“ (Superman, Batman, Wonder Woman) aufgestiegen. Nach Frank Tieri übernehmen Christopher Sebela und Sam Humphries die Autorenrolle bei der Serie. In Sebelas Geschichte werden die dunklen Seiten von New York und auch von Harley beleuchtet. Von Verfolgungswahn zersetzt begibt sie sich auf die Suche nach einem Typen, der sie anscheinend erledigen sollte. Dabei kommt sie rein zufällig auf die Spur eines grausigen Verbrechers. Professor Pyg, einer von Batmans verstörendsten Gegnern, hat sein Hauptquartier in der New Yorker Kanalisation aufgezogen und bastelt fleißig an neuen „Puppen“. Doch er ist nicht der einzige. Auch der Reaper, ein weiterer Batman-Bösewicht der sich schon viele Jahre nicht blicken hat lassen, hat einen Mörderkult in der Kanalisation am Laufen. Trotz all der Düsternis und der horrorhaften Gegner bleibt es natürlich nicht permanent bierernst und Harley macht Witze auf Kosten der beiden Geisterbahnfiguren. Doch auch ihre eigene angsteinflößende Seite wird thematisiert. Wahnsinn bedeutet nicht unbedingt krankhaft gute Laune und flotte Sprüche. Wie Harley selbst sagt: „Du willst nur das lustige crazy? Das ist das hässliche crazy, das dazugehört.“

Nach dem blutigen Desaster in der Kanalisation begibt sich die bleiche Blondine an den Strand, wo plötzlich aus dem Nichts – oder besser gesagt einer Schallröhre! – zwei Furien von Apokolips auftauchen und Harley rekrutieren. Die charmante und überaus dämonische Granny Goodness will aus Harley auch eine Furie von Darkseid machen. Da Harley derzeit höchst genervt von ihrem Leben und Allem ist, sagt sie sofort zu. Schließlich muss sie nur im Knoten der Finsternis herumtoben mit Waffen aus der Maniac Menagerie. Also genau das, was sie unter einem guten Tag versteht. Mit einem apokoliptischen Superhammer versehen (inklusive eigener Motherbox) frönt eine superstarke Harley dem Lifestyle auf Darkseids Höllenplaneten. Dass sie nicht unbedingt zu den Guten gehört kriegt sie zunächst nicht so mit – oder besser gesagt: es ist ihr zunächst egal…
Am Ende des Space-Trips kehrt Harley auf die Erde zurück, wo ihr Haus abgerissen werden soll. Das gilt es zu verhindern, Geld muss her. Das kann man nur durch Auftragsmord in großen Mengen schnell bekommen, also versucht sich Harley als Killerin. Ein Lord Death Man (!) ist das Ziel. Ein weiterer Skeletor-Imitator, der sich jedoch nicht nur widerstandsfähiger erweist als vermutet, sondern auch noch seltsame Pläne verfolgt.
Sebelas kleine Story rund um Professor Pyg und den Reaper ist ganz nett, doch der Band nimmt so richtig mit der Apokolips-Story Fahrt auf, die das eindeutige Highlight bildet. Geniale Gags auf Kosten der Neuen Götter lassen den Jack Kirby-Fan vor Lachen erbeben. Hier wird gut geblödelt was das Zeug hält. Granny Goodness ist auch eine ausgezeichnet-dämonische Widersacherin für Harley. Ihre Rückkehr in die Serie wäre sehr begrüßenswert. Der langjährige Harley-Zeichner John Timms hat sich gefühlt entwickelt. Seine Perspektiven, Effekte und aberwitzigen Gesichtsausdrücke tragen zu nicht unwesentlichen Teil zum bunten Pandämonium der Apokolips-Story bei.

Zwei solide Stories der verrückt-bluttriefenden Unterhaltung und eine herausragende. Alleine für die Apokolips-Storyline sollte man sich diesen Band zulegen. Nicht nur als Harley-Fan, sondern auch als Fan der New Gods. Für Darkseid! (oder seine riesige Todesmaschinen-Statue…)

Details

Bewertung

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