Harley Quinn

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Harley Quinn hat Geburtstag! Harley Quinn Quinn kandidiert für das Bürgermeisteramt! Was als Spaß beginnt, wird eine mehr als blutige Schlammschlacht. Der Showdown mit dem korrupten Bürgermeister DePerto (ernsthaft – das ist sein Name!) erschüttert New York und Harleys Entourage.

25 Ausgaben unter dem aktuellen „Rebirth“-Label müssen gefeiert werden. Den Autoren Conner und Palmiotti, die gerne mit der vierten Wand spielen, kommt das gerade recht, um eine echte Geburtstagsfete für die Ulknudel aus Coney Island zu schmeißen. Die erste Storyline im stolze 196 Seiten umfassenden sechsten Sammelband beschäftigt sich mit der Geburtstagsparty. Diese wird jäh gestört – wie könnte es anders sein – als die psychopathische rechte Hand des Bürgermeisters, Madison Berkowitz, eine Elitetruppe von Profikillern anheuert um Harley abzumurksen. Die „Unbesiegbaren 25“ (so ein Zufall…) sind eine weitere Charge von gesichtslosen Schergen, die dabei grandios scheitern Harleys Versteck auszuheben und im Verlauf des Gemetzels nach allen Regeln der Kunst filetiert werden. Nach diesem Affront gegen das Quinnsche Partyvergnügen schwört Harley Rache am Bürgermeister, der ihr schon eine gehörige Zeit in die Quere kommt und bereits viele Versuche gestartet hat die Clownprinzessin loszuwerden. Da es immer noch der Bürgermeister ist, ist rohe Gewalt á la Quinn keine Option. Gewisse Standards werden sogar von Verrückten eingehalten, wie man sieht. Und ein Wahlkampf mit Harley Quinn als Kandidatin, um Bürgermeister DePerto in die Suppe zu spucken ist umso vergnüglicher. Recht politisch geht es dann zu, als sich Harley deutlich links des politischen Spektrums von DePerto positioniert, jedoch vor allem damit punktet, die anderen Kandidaten in einer Live-Sendung unabsichtlich anzugreifen. Denn der Bürgermeister spielt natürlich dreckig und hat Scarecrow damit beauftragt, Harleys Kampagne zu zerstören. Während des anstrengenden Wahlkampfs vertieft sich Harleys Beziehung zu Schönling Mason Macabre erneut, nachdem sie einige Zeit auf Eis gelegen hat. Alles steuert auf ein explosives Finale zu, im Showdown um New York.

„Wählt Harley!“ schlägt ungewöhnliche Töne für die Serie an, da es keineswegs eine Storyline voller Nonsense und Spaß ist. Stattdessen geht es hier in die Richtung eines harten und brutalen Crime-Thrillers der tarantinoesken Machart. Das Finale ist sogar überaus düster und verstörend. Wer für seine Humor-Kicks zu Harley Quinn greift, wähnt sich eher in einer Tarantino-Version der Deathstroke-Serie. Während die Serie nie zimperlich mit Splatter-Einlagen war, geht es diesmal besonders brutal zur Sache. Auch vom Inhalt her. Der Bürgermeister und Madison als Gegenspieler sind viel mehr als Karikaturen. Während das Äußere DePertos (der Name bereitet auch einigen der Charaktere Probleme, nicht nur dem Rezensenten) wohl nicht zufällig an den gegenwärtigen US-Präsidenten erinnert, ist dieser kein bloßer Politclown, sondern ein gefährlicher Feind ohne Skrupel und mit effektiven Plänen. Leider raubt das sehr gemischte Artwork dem Band viel Atmosphäre. Während die Cover von Autorin Amanda Conner fantastisch sind, ist das Innenleben eher durchwachsen. Es hätte eher Künstler aus den Batman-Serien gebraucht, um die finstere Seite der Story mit einer neuen Farbpalette auszustatten.

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