The Stand - Das letzte Gefecht

Überlebende

von Roberto Aguirre-Sacasa, Stephen King
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. April 2011

Überlebende

Viele Dinge die einem normalerweise sehr wichtig sind, verlieren stark an Bedeutung, wenn es einfach nur noch ums nackte Überleben geht. Im Epos "The Stand" von Stephen King ist dieser Aspekt für lange Zeit am Bedeutsamsten für alle Charakere. Und auch der dritte Teil der gleichnamigen Grahpic Novel trägt den Titel "Überlebende". Man darf gespannt sein.

Der taubstumme Nick Andros hört seit geraumer Zeit eine Stimme in seinen Träumen. Sie ruft ihn an einen bestimmten Ort. Doch auf der Reise trifft er weitere Personen, gute wie böse. Zu den Guten zu zählen ist sicherlich der geistig zurückgebliebene Tom Cullen, mit dem er gemeinsam einen Tornado übersteht. Doch er kreuzt auch den Weg der psychotischen Julie, die ihn um ein Haar erschießt. Larry Underwood ist nach dem Selbstmord seiner Reisegefährtin verunsichert und beschließt mit dem Fahrrad weiterzureisen. Dabei trifft er auf Nadine Cross und Joe. Auch er hat Probleme mit dem gewalttätigen Jungen, kann ihn aber schließlich mit seiner Musik besänftigen. Stu Redman kommt derweil Frannie Goldsmith näher, was deren jugendlicher Verehrer Harold Launders überhaupt nicht zusagt und ihn dem Gegenspieler näherbringt. Schließlich und endlich ist es Mutter Abgail, die sich in ihrem biblischen Alter noch einmal auf Besucher und eine große Reise vorbereiten muss. Eine Reise, die für keinen Beteiligten ohne größere Komplikationen vonstatten gehen wird...

Es bedarf wirklich Meister ihres Fachs, um einen derart intensiven und gleichzeitig langen Roman wie "The Stand" wirkungsvoll als Graphic Novel umzusetzen. Zum Glück hat Stephen King ein Autoren- und Illustratorenteam angelockt, das in jeglicher Hinsicht glänzt. Die Dialoge sind gelungen, die einzelnen Geschichten klar verfolgbar, der Metaplot zeichnet sich ab und besonders die Illustrationen sind hervorragend. Das alles zusammen klingt ziemlich nach übertriebenem Lob, doch tatsächlich ist das Resultat der Mischung so gut geworden, dass selbst Leute, die Stephen King eigentlich nichts abgewinnen können, sich anhand der Graphic Novel vom Gegenteil überzeugen lassen werden. Denn gerade in einer Zeit, in der - wenn gerade keine Atomkatastrophen die Medien beherrschen - bei jeder Grippewelle Panik ausbricht, ist die Geschichte einer Krankheit, die 99 Prozent der Weltbevölkerung auslöscht stets aktuell. Wem die knapp 17 Euro für den Band viel erscheinen, dem kann man versichern, dass das Werk jeden Cent davon wert ist.

Stephen King hat mit "The Stand" einen Roman geschaffen, der immer noch Emotionen heraufbeschwören kann. In einer wirklich edlen Graphic Novel, unter anderem mit Mitarbeitern wie Robert Aguirre-Sacasa und Mike Perkins hat man dieser Geschichte noch einmal weitere Dimensionen hinzugefügt. Dementsprechend ist das Werk, so auch der hier vorliegende dritte Teil, sehr gelungen. Auch Nicht-King-Liebhaber werden eine interessante, spannende und vor allem stilistisch hochwertige Graphic Novel erkennen, die ihren Preis wert ist.

Details

Bewertung

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  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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